GEWUSST WIE (II) | Kleiner Ratgeber über den Umgang mit Eiern

Rainer W. Sauer ist seit 1975 in und mit der Verwaltung tätig. Er zählt zu den erfahrensten Verwaltungstrainern in Deutschland und ist zudem Team- und Individual-Coach. Sauer arbeitet auch als Radiomoderator, Vortrags- bzw. Keynote-Redner, entwickelt mit seinem Team Trainingsmodelle und hat 2020 CBQ Verwaltungstraining gegründet, um Führungskräfte wie Mitarbeitende der Öffentlichen Verwaltung optimal zu trainieren bzw. zu coachen. /// Anhand vielfältiger Praxisbeispiele hilft er in diesem Blog Verwaltungen dabei, Optionen zu entwickeln und diese dann in praxisorientierte Ergebnisse zu wandeln, eigene Stärken auszubauen und sinnvoll zu handeln. Dabei regt er an, keine Ausreden gelten zu lassen, Eigenverantwortung zu übernehmen und lateral zu denken. /// Sein Charisma ist auch über den Äther und im Netz zu erleben: Anfang der 2000er Jahre wurde Rainer W. Sauer für seine Radiosendungen mit mehreren Hörfunkpreisen ausgezeichnet.


„Manche Politiker muss man behandeln wie rohe Eier. Und wie behandelt man rohe Eier? Man haut sie in die Pfanne.“ (Dieter Hallervorden)

Auch wenn das Thema Ei in ganz Europa untrennbar dem Osterfest anhaftet, möchte ich es auch mal außerhalb des Christlichen Gedenkens abarbeiten und mit Loriot als dem Meister der absurden Kommunikation beginnen. Dessen Zeitangabe im 1977er-„Das-Ei-ist-hart“-Sketch ist, dass es viereinhalb Minuten lang gekocht werden soll. Doch wenn man Eier viereinhalb Minuten lang kocht, erhält man Exemplare in fast allen Varianten, außer hart.

Das wiederum führt zu wissenschaftlichen Fragen ebenso wie zu rein praktischen: Haben sich Eier in den letzten fünf Jahrzehnten verändert? Liegt es an der Höhe (… da ja der Siedepunkt bekanntlich mit steigender Höhe sinkt: pro 300 Meter etwa um ein Grad …)? Was kann man tun, wenn man auf der sicheren Seite sein will? Wie bei allem anderem in Leben kommt es auch beim Eierkochen auf den Standpunkt an und der ist bei mir stets lösungsorientiert. Weshalb ich meiner Familie schon vor einiger Zeit einen smarten Eierkocher angeschafft habe*, der zu uns spricht „Die weichen Eier sind fertig“, „Die halbweichen Eier sind fertig“ und die harten Eier sind fertig“.

Auch wenn das im Grunde nicht ganz hinhaut, denn es ist bei weitem nicht so, dass „ein Ei dem dem anderen gleicht“. Von Straußen- und Wachteleierern einmal abgesehen ist auch das ordinäre Hühnerei niemals identisch mit seinem Pendant. Wer schon einmal verschiedenste Eier „wie aus der Schale gepellt“ hat, der weiß, dass es da durchaus große Unterschiede gibt. Einmal klappt das Pellen perfekt und die Schale lässt sich wunderbar lösen, ein ander Mal friemelt man mit kleinen Bewegungen und Fingerspitzengefühl ein winziges Stück der Eierschale nach dem anderen ab. Das Einzige, was sich bei mir bewährt hat ist, ein Ei direkt nach dem Kochen kurz rundum etwas anzuschlagen und dann für 20 bis 30 Sekunden in kaltes Wasser zu legen, dann herauszunehmen und die Schale zu entfernen.

Kein Ei gleicht also dem anderen, außer bezogen auf die Form, wobei „eierförmig“ wohl die 3D-Ausdrucksform für „oval“ sein soll. Der Sinnspruch ist aber der Tatsache geschuldet, dass man einzelne Eier in einer zu überschauenden Menge kaum auseinander halten und sie deshalb wahrscheinlich leicht verwechseln kann. Nur ist DIE Eierform keineswegs der Weisheit letzter Schluss, wie ich schon als Kind in der wunderbaren Disney-Geschichte von Carl Barks über „Das Land der viereckigen EIer“ (Original: „Lost In the Andes!“) lernen konnte. Aber Spaß beiseite: es gibt große Hühnereier und kleine, angefangen bei S (= wiegt weniger als 53 Gramm) bis hin zu XL (= über 73 Gramm). Allerdings kann die Eiergröße kaum vom jeweiligen Hühnerhalter beeinflusst werden, hängt sie doch allein von zwei Faktoren ab, nämlich vom Alter der Henne und der Hühnerrasse, wobei Zwerghennen – genau – eher kleine Eier legen.

Ob Hühner beim Eierlegen Schmerzen oder Freude empfinden, lässt sich darüber hinaus nicht klären, weil Schmerz und Freude innere Empfindungem sind und Hühner weder sprechen noch Empfindungen über den Gesichtsausdruck mitteilen können. Will mensch beim Thema Eier Tierschutzaspekte berücksichtigen, spielen die Größe der Eier oder deren Farbe keine Rolle. Hier sollte man lieber auf die Tierhaltung achten oder – wie meine Großnichte – im Sinne des richtigen Umgangs mit Veränderung ganz auf Hühnereier verzichten.

Geschrieben von und © 2022 für Rainer W. Sauer / CBQ Verwaltungstraining


* = Anm.: Das war einige Jahre nachdem wir unsere sprechende Gorenje Kühl-Gefrier-Kombination („… schwarz mit Crystallized Swarovski elements …“), die insgesamt 21 Sprachen beherrschte, u.a. vor zu lange geöffneten Kühlschranktüren warnte und Kochrezepte vorlesen konnte.

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