„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.“ (Albert Schweitzer)
„VFB is back“ schrieb mir jemand vor Kurzem und ich war erstaunt. Heute auf den Tag vor genau zehn Jahren starb Vera Felicitas Birkenbihl im Alter von 65 Jahren an einer Lungenembolie, nachdem sie bereits einige Zeit lang krank gewesen war. Die Tochter des Personal-Trainers und Unternehmensberaters MIchael Birkenbihl („Train the Trainer“) hatte nach ihrem Psychologie- und Journalismus-Studium bereits mit Mitte 20 als freie Trainerin und Autorin in den USA gearbeitet, gründete zurück in Deutschland einen Verlag sowie ihr Institut für gehirn-gerechtes Arbeiten und fuhr mit ihrem legendären Wohnmobil (zuletzt war es das „Büromobil Nr. 9“ – ihr „Kompromiss zwischen Nicht-reisen-wollen und Reisen-müssen“, wie sie der Webseite ManagerSeminare verraten hatte) durch die Lande. Mehr als eine halbe Million Menschen besuchten ihre Seminare und lauschten ihren Vorträgen via Overhead-Projektor. Die Gesamtauflage ihrer Bücher, Compact-Kassetten, CDs, VHS-Videos und DVDs liegt aktuell bei rund drei Mio. Exemplaren – Tendenz: steigend.
Ab Ende der 1990er Jahre produzierte der Bayerische Rundfunk mit Birkenbihl TV-Sendungen wie „Kopfspiele“ (= 22 Folgen) oder „Alpha – Sichtweisen für das dritte Jahrtausend“. Die Leidenschaft von VFB galt der sog. „spielerischen Wissensvermittlung“ und hierfür entwickelte Vera F. Birkenbihl entsprechende „Nicht-Lernstrategien“, die sowohl Lernenden als auch Lehrenden die praktische Arbeit erleichtern sollten. Für verschiedene Printmedien, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, schrieb sie regelmäßig Artikel und Kolumnen.

Trotz oder geraden weil sie eine Krebs-Erkrankung gerade überwunden hatte, kam ihr Tod Anfang Dezember 2011 für viele Außenstehende überraschend. Aber ihr Lebensende vor einer Dekade war nicht das Ende ihrer Karriere, wie sich heute zeigt. Zuerst fanden DVDs ihrer TV-Sendungen sowie Videos ihrer Vorträge auf YouTube große Resonanz und dann wurde sie zu einem kleinen Star auf der SocialMedia Plattform TikTok, was gleichbedeutend damit ist, dass VFB nun auch ein jüngeres Publikum erreicht. Und obwohl auf TikTok nur kurze Film-Schnipsel gezeigt werden können, liegen die Likes ihrer Videos mittlerweise bereits bei mehreren Millionen.
Daran ist sie ganz alleine „schuld“, denn die von ihr entwickelten und logisch skizzierten Visualisierungen der Kernbotschaften (bis Anfang der 2000er Jahre noch am und für den Overheadprojektor gefertigt in ihrer unnachahmlichen Art, auf den Kopf gestellt schreiben und malen zu können) begeistern ganz offensichtlich ihr neues Publikum. Spätestens dann, wenn die lange Verstorbene die Zuschauer auffordert, eine „ABC-Liste“ zu erstellen und sie ihnen dann rät, verschiedene dieser Listen in Zusammenhang mit einander zu bringen, zieht sie ihre jungen Fans in den Bann, weil sie durchschauen, wie einfach und trotzdem effizielt Vera F. Birkenbihls Lenmethoden funtionieren. Jeder Mensch, so Birkenbihls Botschaft, ist sehr durch Bilder und Geschichten über Dinge geprägt – weniger als von den Dingen selbst. Und sie zeigt ständig, auch wenn ihre etwas hektische Vortragsart manchmal nervig sein kann, auf, wie man / frau das soeben erlernte zukünftig für sich nutzen kann.
„Sterben ist nur ein Übergang aus dieser Welt in die andere“, sagte William Penn (der Gründer von Pennsylvania) und Vera. F. Birkenbihls neue Welt ist eben Social-Media.
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Geschrieben von und © 2021 für Rainer W. Sauer / CBQ Verwaltungstraining