MOBILES ARBEITEN IN DER PANDEMIEZEIT | Ergebnisse einer unrepräsentativen Verwaltungsmitarbeiter-Befragung

Rainer W. Sauer ist seit 1975 in und mit der Verwaltung tätig. Er zählt zu den erfahrensten Verwaltungstrainern in Deutschland und ist zudem Team- und Individual-Coach. Sauer arbeitet auch als Radiomoderator, Vortrags- bzw. Keynote-Redner, entwickelt mit seinem Team Trainingsmodelle und hat 2020 CBQ Verwaltungstraining gegründet, um Führungskräfte wie Mitarbeitende der Öffentlichen Verwaltung optimal zu trainieren bzw. zu coachen. /// Anhand vielfältiger Praxisbeispiele hilft er in diesem Blog Verwaltungen dabei, Optionen zu entwickeln und diese dann in praxisorientierte Ergebnisse zu wandeln, eigene Stärken auszubauen und sinnvoll zu handeln. Dabei regt er an, keine Ausreden gelten zu lassen, Eigenverantwortung zu übernehmen und lateral zu denken. /// Sein Charisma ist auch über den Äther und im Netz zu erleben: Anfang der 2000er Jahre wurde Rainer W. Sauer für seine Radiosendungen mit mehreren Hörfunkpreisen ausgezeichnet.

„Mein Mann ist jetzt im Homeoffice und telefoniert sehr oft. Ich stelle fest: 1.) Er kann mit anderen gut plaudern. 2.) Es macht Spaß, ihm zuzuhören.“ (Deutschland 2020)

Als unerlässlich für die Verwaltungsspitze haben sich inzwischen die Möglichkeiten der dauerhaften, anonymen Personalbefragung und der Analyse des Zustandes bestimmter Bereiche oder Abläufe erwiesen.

Im Rahmen der Corona-Misere kamen zudem Mitarbeiterbefragungen über „Mobiles Arbeiten in der Pandemiezeit“ hinzu, die durch sich anschließende Arbeitssituationsanalysen ergänzt wurden. Eine solche im Verantwortungsbereich der Stadt Jena ergab beispielsweise (Anmerkung: die Altersgruppe der über 40-Jährigen stellte sich nach Ende der Befragung mit 69 Prozent überrepräsentiert heraus, weshalb das Ergebnis als nicht repräsentativ angesehen werden darf), dass zwei Drittel der Mitarbeitenden, die an der Umfrage teilgenommen hatten, an einem bis maximal zwei Tagen der Woche die Möglichkeit des mobilen Arbeitens von zu Hause aus nutzten. Rund 90 Prozent favorisieren auch zukünftig mobiles Arbeiten – eine Mischung aus mobilen Arbeiten und Präsenz in Dienststelle wird oftmals als möglich angesehen.

Die Umfrage, die im Rahmen des Kommunalservice Jena, dem mitarbeiterstärkten Eigenbetrieb der Stadt mit knapp 700 Beschäftigten, zeigt zudem, dass mobiles Arbeiten gerade dann positiv erlebt wird, wenn

– die technische und organisatorische Sicherheit, sowie die IT-Tool und die Internetverbindung auch im Homeoffice gewährleistet ist

– die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten von zu Hause aus gut funktioniert

– auch gute Arbeitsergebnisse am heimischen Arbeitsplatz erbracht werden können

– die Wohnsituation für das mobile Arbeiten geeignet ist

– die Absprache mit dem Vorgesetzten zur Nutzung des mobilen Arbeitens unkompliziert ist

Zugleich zeigt sich eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden über das entgegengebrachte Vertrauen des Arbeitsgebers und ein vielfaches Lob bzw. Zufriedenheit mit dem direkten Vorgesetzten in der Zeit des Lockdowns aber auch der Wunsch nach mehr Vertrauen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Positiv wurde vermerkt, dass über durch einen neuen Terminalserver, die Anschaffung von modernen Laptops inkl. integrierter Handykarte für das Arbeiten außerhalb von WLAN-Verbindungen, die Verwendung von BigBlueButton für Videokonferenzen bzw. Dienstberatungen sowie ein gut funktionierendes VPN-Sicherheitssystem das mobile Arbeiten konfortabel ist. Das minuziöse Aufschreiben von erledigten Arbeitsaufgaben und die Wertung des Vorgesetzten wurden jedoch als latentes Mistrauen und überflüssige Kontrolle gewertet.

Das finale Ergebnis der Befragung der Mitarbeitenden zur Homeoffice-Arbeit in der Pandemiezeit ergab, dass die mobile Arbeit letztendlich von den Leitenden ein Mehr an Anerkennung benötigt, um vorurteilsfreier einen Teil der Arbeitszeit von zu Hause erbringen zu können. Abschließend gewertet fühlten sich knapp 70 Prozent der Beschäftigten, die an der Befragung teilnahmen, ausreichend über die jeweilige aktuelle Situation informiert.

Genauere Informationen zum Thema erhält man über: Kommunalservice Jena, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Löbstedter Straße 56, 07749 Jena, E-Mail: ksj@jena.de.

Geschrieben von und © 2021 für Rainer W. Sauer / CBQ Verwaltungstraining

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