„Wenn Sie nicht hin und wieder versagen, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass Sie nichts wirklich Innovatives tun.“ (Woody Allen)
Für Erfolge gibt es kein Patentlösung, ebenso kein Rezept gegen Fehlschläge – aber es gibt einige Dinge und (Vor-)Zeichen, die man beachten sollte. Zum Beispiel beschreibt der Satz „Wer nichts macht, der macht keine Fehler“ recht exakt eine allgemein vorherrschende gesellschaftliche Betrachtungsweise, die handelnde Menschen dafür tadelt, dass sie etwas machen, weil es vielleicht im Moment des Handeln schief ging. Dabei kann sogar jemand, der nichts tut, etwas falsch machen – Juristen kennen beispielsweise das Begehen einer Straftat durch Unterlassen.
Schon bei den eigenen Kindern stoppen Eltern deren Drang, etwas zu tun dadurch, dass sie diese vor Schaden bewahren möchten. Doch Kinder sind aktiv und wollen die Dinge des Lebens entdecken, werden durch die gutgemeinte Absicht der Eltern aber daran gehindert, Erfahrungen zu sammeln. Das ist schädlich, da ein kleiner Mensch auf dieser Weise nicht wissen kann, was im Leben funktioniert und was nicht, somit nicht wirklich in der Lage ist, Selbstvertrauen zu tanken, denn das Wort „Selbstvertrauen“ hängt ja unmittelbar mit „sich selbst vertrauen“ bzw. „sich etwas zutrauen“ zusammen.
Das Prinzip „Trial and error“, der Mut zu scheitern, hat seinen Sinn. Die FDP hatte dies einst zu einem ihrer Bundestags-Wahlkampfthemen gemacht. Denn je aktiver der Mann / die Frau ist, desto mehr sie / er unternimmt, desto höher ist die Quote wahrscheinlicher Fehlschläge. Wenn sich das aber genauer ansieht, wird feststellen: Ein Fehlschlag ist ein Erkennen, dass es so nicht geht, heißt jedoch nicht, dass die Idee an sich schlecht oder falsch war. Die Firma Space X von Elon Musk stellte beispielsweise gleich reihenweise Prototypen ihrer Starship-Rakete her, und wenn einer nach dem anderen beim Erlernen des schwierigen Landeprozederes scheiterte / explodierte, so bracht es das Gesamtprojekt doch Schritt für Schritt weiter, bis schließlich alles klappte. Es war am Ende im Grunde nur eine Frage des Geldes.
Nach jedem Fehlschlag ist klar: so geht es nicht, aber es kann nur besser werden. Mit der gemachten Erfahrung wird nun neu bzw. anderes an die Sacher herangegangen. Die Kunst ist es, Dinge so lange zu probieren, bis sie funktionieren und irgendwann kommt dann tatsächlich der Zeitpunkt, an dem sich die Leute fragen: „Wie haben die das bloß gemacht?“ – Also: Bereue nie etwas, denn als Du es gemacht hast, war es genau das, was du wolltest. Auch das ist eine Variation meines Mottos, dass es im Leben keine falschen Entscheidungen gibt, nur Konsequenzen.
Gleichwohl gibt es im Zusammenhang von Erfolg und Mißerfolg weiters zu beachten: Die Frage, wie gut man sich auf Abläufe vorbereitet, die vorausschaubar sind. Denn die wirklichen Schwierigkeiten nehmen zu, wenn sich der Erfolg einstellt. (…)
Geschrieben von und © 2020 für Rainer W. Sauer / CBQ Verwaltungstraining