„Eine gute Idee löst nicht nur ein einzelnes Problem, sondern kann mehrere Probleme gleichzeitig lösen.“ (Shigeru Miyamoto)
„Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.“ / „Wie kommst du denn darauf?“ / „Wir hatten bisher nur Einfälle und keine Ideen.“ – Zitate, die man öfters hört, die aber immer wieder gerne und von Herzen ausgesprochen werden. Das liegt ja auch in der Natur de Sache, denn die Ideen der Menschheit, die sie in den letzten Hunderttausenden von Jahren in ihrer Entwicklung entscheidend weiter brachten, sind nicht einfach vom Himmel gefallen (oder von außerirdischen Göttern auf die Erde gebracht worden, wie mir Erich von Däniken einmal in einem Radiointerview anvertraute). Ebenso warten sie nicht als brachliegendes Potential im eigenen Gehirn darauf, freigelegt zu werden. Vielmehr werden sie entweder von Genies nach langer Forschungs- oder Denkarbeit „geboren“ oder durch Schlüsselfähigkeiten bzw. -kompetenzen agiler Teams entwickelt.
Think Tanks, also Denkfabriken, sind in den USA seit Jahrzehnten etabliert und inzwischen zu machtvollen Institutionen der Beeinflussung von Wirtschaft und Politik geworden, wie beispielsweise die Heritage Foundation, die angeblich die Grundzüge der Gesundheitsreform „Obama Care“ mitentwickelt haben soll. Nun gibt es in der und für die Öffentliche Verwaltung der Bundesrepublik kaum solche Denkfabriken, und wenn doch, dann handelt es sich dabei oft um sog. parteinahe Stiftungen, die sich eher nebenbei mit Fragestellungen der Verwaltungsentwicklung befassen.
Will man dennoch (und möglichst noch mit kleinem Budget) in eine eingefahrene Verwaltung frische Ideen bringen, die genau auf sie zugeschnitten sind, ist Eigenintiative gefragt. Doch stehen vor jedem „Stimmt, da hätte ich auch selbst drauf kommen können.“ Vorbereitungen, strukturierte Arbeit und die Fähigkeit, sich selbst und als Kollektiv ein Team zu steuern. Dies beinhaltet u.a. Fähigkeiten zum Systemverständnis, strukturierten Denken sowie zur zielführenden Kommunikation um Idee-Konzepte zu wirkungsvolle Ideen weiterzuentwickeln. Und man muss „falsche“ Ideen von „richtigen“ unterscheiden lernen.
Während die objektive Außenwelt mittels der fünf Sinnesorgane – Augen, Gehör, Geruch, Geschmack und Tastsinn – wahrgenommen wird, sind Ideenfragmente im menschlichen Gehirn zwar mit sinnlichen Gefühlen verbunden, die Erkenntnis jedoch ist ein intuitiv-rationaler Gesamtprozesses. Und je mehr Menschen hieran mitwirken, abwägen, weiterführen, verwerfen und subjektiv darüber nachdenken, desto objektiver kann das Team darüber entscheiden, ob die Idee nicht nur richtig sondern auch erfolgversprechend ist. Andererseits ist das, was Erfolg bringt, nicht immer richtig und das, was misslingt nicht automatisch falsch – hier liefert erst die praktische Umsetzung Gewissheit und dies lange nach der Idee.
In dem von mir sehr geschätzten Buch „Die Macht der Ideen“ liefern Preisträger eines Wettbewerbs, den die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank knapp anderthalb Jahrzehnte lang ausgetragen hat, viele Praxistipps – auf darüber, iwe man vorgehen sollte, wenn man mit einer Idee gescheitert ist oder eine Bauchlandung erlitten hat. Meine Erkenntnis: Offen darüber reden! Das hilft und lenkt den Blick auf das nächste Ziel. Denn viele Faktoren bestimmen den Erfolg von Ideen.
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Geschrieben von und © 2018 für Rainer W. Sauer / CBQ Verwaltungstraining