NEBENBEI BEMERKT | Wie Elon Musks riesiges Starship unser Sonnensystem erobern könnte

Rainer W. Sauer arbeitet im Rahmen seines Verwaltungstrainings und Coachings und seiner GehirnmanagementLive-Veranstaltungen immer wieder mit Beispielen aus Naturwissenschaft und Technik. Seit 1968 interessiert er sich für Astronomie und die Erforschung des Weltraums, 1974 baute er sich selbst ein elekronisches Musikinstrument: einen Synthesizer. In der Rubrik „NEBENBEI BEMERKT“ geht es nicht um Verwaltungstraining oder -coaching sondern Sauer lässt seine LeserInnen hier an Themen aus technischen oder naturwissenschaftlichen Bereichen teilhaben, die ihn selbst interessieren.


In wenigen Wochen soll es endlich soweit sein: Die Firma SpaceX von Elon Musk will die größte Rakete in der Geschichte der Menschheit ins All schießen. Mit einer Höhe von über 120 Metern soll das Starship in wenigen Jahren NASA-Astronauten zum Mond bringen, doch der CEO von SpaceX hat noch viel größere Ambitionen: Musk möchte die Rakete nutzen, um Menschen auf dem Mars anzusiedeln.

Unabhängige Wissenschaftler sprechen sogar davon, dass das Starship die Art und Weise, wie die Menschheit ihr Sonnensystem erforscht, völlig verändern könnte. Jedenfalls sofern (und danach sieht es im Moment aus) der Raumtransporter den in ihn gesetzten Ansprüchen gerecht werden sollte. Dann könne die Planetenforschung „geradezu explodieren“, wie es Ali Bramson, Planetenwissenschaftlerin an der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana, ausdrückte. Denkbar sei eine Palette von Möglichkeiten, angefangen bei der Rückführung riesiger Mengen von Weltraumgestein vom Erdenmond und vom Mars bis hin zur Entsendung von Missionen zum Riesenplaneten Neptun und seinem größten Mond im äußeren Bereich des Sonnensystems.

Im Mittelpunkt vieler dieser Wünsche und Ideen steht, dass das Starship nicht nur groß sondern auch günstig im Einsatz sein wird. Es besteht zu einen aus einer mächtigen Trägerrakete, der sogenannten „Super Heavy“. Zum anderen sitzt ein großes Raumschiff auf der Spitze der „Super Heavy“-Rakete. Beide können wieder auf der Erde landen, sodass sie wiederverwendet werden können, was die Kosten von Missionen enorm senkt. Zudem soll die Kombination in der Lage sein, 100 Tonnen Fracht inklusive Menschen auf regelmäßigen Missionen ins All zu befördern. Wie es heißt, betrage das Volumen des nutzbaren Raums im Starship etwa 1.000 Kubikmeter und wäre damit groß genug, um den gesamten, in Einzelteile zerlegten, Eiffelturm unterzubringen.

Obwohl es derzeit viel Grund zur Vorfreude gibt auf das, was Starship im Erfolgsfall erreichen könnte, sprechen auch gute Gründe dafür, zunächst einmal vorsichtig zu sein. Starship hat zwar schon Testflüge erfolgreich ohne den Super Heavy Booster absolviert, aber zunächst muss der Start der kompletten Rakete abgewartet werden. Es handelt sich um eine extrem große und komplexe Maschine, bei deren Weiterentwicklung mit Sicherheit noch Probleme auftreten werden. Musk hat angedeutet, dass SpaceX im Jahr 2022 bis zu einem Dutzend unbemannte Starship-Testflüge starten könnte, doch hierbei wird nicht immer alles klappen – bis hin zum Totalverlust. Aber SpaceX arbeitete stets nach der Methode „try and error. try and error. try and success.“, also etwas so lange auszuprobieren, bis es klappt.

Wenn die Starship-Kombination aber erst einmal fliegt, dann wird die Entwicklung sehr schnell voranschreiten, sind sich die SpaceX-EntwicklungsingenieurInnen sicher (Musks Firma hat viele weibliche Expertinnen in führenden Positionen).

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